John Harwood
Englischer Uhrmacher und Ingenieur
Die Geschichte des englischen Uhrmachers John Harwood beginnt in einem Uhrmacheratelier auf der Isle of Man in England. Als Soldat während des 1. Weltkrieges hatte John Harwood die Unzulänglichkeiten der Armbanduhren kennengelernt. Aus diesen Erfahrungen entwickelte er die Vision von einer neuartigen, möglichst zuverlässigen Armbanduhr ohne eine seitliche Gehäuseöffnung der Stellwelle, die er als Schwachstelle der damaligen Armbanduhren eindeutig identifiziert hatte. Sein ganzes Augenmerk richtete er deshalb auf die Entwicklung eines andersartigen, automatischen Aufzugsmechanismus, der im Inneren der Uhr seinen Platz finden mußte. Der Zufall lieferte ihm die ausschlaggebende Idee. Spielende Kinder auf einer Wippe brachten ihn der Lösung zu seinem inzwischen legendären „Selbstaufzugsmechanismus“ näher. Es entstand die Harwood Perpetual, die erstmals 1926 auf der Basel Messe vorgestellt wurde. Für diese automatische Armbanduhr erhielt Harwood vom „Bundesbüro für geistiges Eigentum der Schweizerischen Eidgenossenschaft zu Bern“ am 1. September 1924 das Patent mit der Nr. 106583.
Im gleichen Jahr begann Harwood eine Kooperation mit der Rohwerkefabrik A. Schild SA und dem Uhrenhersteller Fortis. 1929 wurde dann die Serienfertigung der „Harwood“ aufgenommen. Auch Blancpain lancierte 1926 ein Armbanduhrenmodell mit dem Namen „Harwood“ auf Basis dieses Patentes am französischen Markt. Diese Uhren hatten keine Aufzugskrone; die Zeigerstellung und ein eventueller zusätzlicher Aufzug wurden über die Drehlünette realisiert.
In den vierziger Jahren wurde dieses Prinzip erneut erfolgreich aufgegriffen. Auch das zweite automatische Aufzugssystem „Autorist“ ist auf eine Entwicklung Harwoods zurückzuführen.
Die Tradition der Harwood-Uhren führt inzwischen die nach ihm benannte Marke Harwood Watch Co. weiter, die sich im Besitz der Inhaber von Fortis befindet.