Schweizer Rohwerkehersteller
Die Uhren- und Uhrwerkefabrik Lemania wurde 1884 von Alfred Lugrin (1858-1920) gegründet, der seine Fachkenntnisse als Hilfsarbeiter bei Jaeger-LeCoultre in Le Sentier erworben hatte. Wegen der überragenden Qualität seiner Uhrwerke erhielt Lugrin hohe Auszeichnungen und Goldmedaillen bei Ausstellungen 1906 in Mailand und 1914 in Bern. Er hatte sich von Anfang an auf die Fertigung von Chronographen, Stoppuhren und Repetitionsuhren spezialisiert.
Bis zum Jahr 1930 firmierte die Fabrik unter Lugrin S.A., bis Lugrins Schwiegersohn Marius Meylan den Markennamen Lemania Watch Co. mit Sitz in l'Orient etablierte. 1932 schlossen sich Lemania, Omega und Tissot zur SSIH-Gruppe zusammen. Durch die enge Zusammenarbeit mit Omega entstanden großartige Chronographen-Kaliber.
Berühmt wurde das Lemania Kaliber 1873 (Omega Kaliber 861) mit der Omega Speedmaster, die 1962 von der NASA für bemannte Raumflüge qualifiziert wurde und am 21. Juli 1969 Neil Armstrong bei seinen ersten Schritten auf dem Mond begleitete.
Mit dem Aufkommen von elektronischen Uhren in den 1970er Jahren brachen die Umsätze mit mechanischen Uhren der SSIH-Gruppe massiv ein. 1980 erteilten die Gläubiger-Banken Nicolas Hayek den Auftrag, die Gruppe zu restrukturieren. Im Zuge eines Management-Buy-outs trennte sich Lemania 1981 von der SSIH-Gruppe und änderte seinen Namen in Nouvelle Lemania. 1992 kam die Nouvelle Lemania zur Groupe Horloger Breguet, die wiederum im Jahr 1999 von der Swatch Group übernommen wurde. Die Lemania-Kaliber werden noch heute in Uhren zahlreicher namhafter Marken verwendet.