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Breguet, Abraham-Louis
Abraham-Louis Breguet
Schweizer Uhrmacher
Abraham-Louis Breguet wurde am 10. Januar 1747 im schweizerischen Neuenburg (frz. Neuchâtel, früher Neufchâtel) geboren, das damals zum Königreich Preußen gehörte. Breguet gilt allgemein als bedeutendster Uhrmacher in der Geschichte der Zeitmessung. Er absolvierte eine Lehre bei seinem Stiefvater Joseph Tattet in Neuenburg und ab ca. 1763 in Versailles. Danach arbeitete er in Paris, wahrscheinlich bei Ferdinand Berthoud und Jean Antoine Lépine, bevor er dort ca. 1775 eine eigene Werkstatt eröffnete. Anfangs lag der Schwerpunkt auf der Finissage fremder Rohwerke, doch schon bald folgte die Fertigung von Taschenuhren mit einem eigenen, an Lépine orientierten Uhrwerk.
1784 wird er in die Uhrmacherzunft als Meister aufgenommen und 1785 Hoflieferant von König Ludwig XVI. Nach Beginn der Revolution flüchtete Breguet 1793 aus Frankreich zurück nach Neuenburg. Bei einem Aufenthalt in London entstanden Kontakte zu dem Chronometermacher John Arnold, aus denen sich eine Freundschaft entwickelte. 1795 kehrte er nach Paris zurück.
1808 trat der Sohn Louis als Partner in die Firma ein und führte sie nach Breguets Tod weiter. Seither firmierte die Manufaktur als „Breguet et fils„.
Bedeutende Erfindungen, die Uhrengeschichte machten
Neben vielen qualitätsvollen und auch hochkomplizierten Taschenuhren sind Breguet auch viele bedeutende Erfindungen zu verdanken, wie zum Beispiel die Verbesserung des automatischen Aufzuges (1780), die freie Hemmung „échappement naturel“, die „Parachute„-Stoßsicherung der Unruhwelle (1790), die Rubinzylinderhemmung, das Tourbillon (1801) sowie die aufgebogene Endkurve der Flachspirale - die später nach ihm benannte Breguetspirale (1795).
Breguet baute für die Schwester Napoleons I. und Königin von Neapel, Caroline Murat, eine Uhr, die am Handgelenk getragen werden konnte, und schuf somit die vermutlich erste Armbanduhr der Welt. Sie wurde 1810 bestellt, 1811 bezahlt und 1812 ausgeliefert eine äußerst dünne, längliche Uhr mit Repetition, zusätzlich ausgestattet mit einem Thermometer und verbunden mit einem Armband aus Haar, in das ein goldener Faden eingewirkt war. Später kaufte Caroline weitere zwölf Uhren bei Breguet (davon acht weitere mit Repetition) und ermöglichte ihm dadurch einen wichtigen wirtschaftlichen Aufschwung.
Abraham-Louis Breguet starb am 17. September 1823; die Beisetzung erfolgte einen Tag später auf dem Friedhof Pére Lachaise.
Die Uhrenmarke Breguet
Breguets Geist lebt heute in den hochwertigen Uhren weiter, die von der nach seinem Namen benannten Breguet Montres SA gefertigt werden. Denn das Erscheinungsbild dieser Uhren weist immer noch dieselben, auf Abraham-Louis Breguet zurückgehenden grundlegenden Merkmale auf klassisches, oft guillochiertes Zifferblatt mit römischen Ziffern, Breguetzeiger sowie kanelliertes Gehäuse aus massivem Gold. Nicht zu vergessen die Topqualität, die die heute angebotenen Modelle dann auch zur Klasse der teuersten Uhren überhaupt zählen lassen.
Literatur
- Breguet. Meisterwerke klassischer Uhrmacherkunst; Autoren Osvaldo Patrizzi, Madeleine Patrizzi, Jean-Claude Sabrier; ISBN 3766710168
- Watchmakers & Clockmakers of the World; Autor Baillie, G. H.; ISBN 140679113X
- Die Taschenuhrensammlung von Gerd Ahrens. Autoren Christian Pfeiffer-Belli, Peter Frieß, Josef M. Stadl, Wolf Brüggemann, Norbert Enders; Gestaltung Birgit Binner; ISBN 3766716689 oder ISBN 978-3766716682
- Das ZEITGEFÜHL-Uhrenbuch; Autor Gerd-Lothar Reschke; ISBN 3-938607-61-0