Die meisten Uhrengehäuse haben einen separaten, abnehmbaren Boden, der den Zugang zum Uhrwerk ermöglicht. Es gibt mehrere Arten von Gehäuseböden.
Ein verschraubter oder Gewindeboden hat ein Gewinde, das eine dichte, oft wasserdichte Abdichtung ermöglicht. Es gibt verschiedene Methoden zum Entfernen eines verschraubten Bodens, die von unterschiedlichen Herstellern verwendet werden. Einige haben ein flaches Parallelogramm auf dem Boden, andere verwenden kleinere quadratische oder gezackte Kerben, und Rolex hat ein patentiertes Gewindedesign.
Die meisten frühen Uhren hatten einen einfachen Schnappboden. Dieser wird durch Druck auf das Gehäuse gehalten. Solche Uhren weisen oft eine Vertiefung entlang des Bodens auf, in die ein Werkzeug eingeführt werden kann, um den Boden abzubrechen.
Wenn der Boden eines Uhrengehäuses mit Schrauben befestigt ist, spricht man von einem aufgeschraubten oder verschraubten Boden.
Superkompressor-Gehäuse haben einen Bajonettboden, der einem verschraubten Boden ähnelt, aber am Ende des Schraubenwegs eine Einkerbung aufweist, so dass der Gehäuseboden immer mit dem gleichen Druck befestigt wird.
Frühe Taschenuhren besaßen oft einen einfachen Scharnierdeckel über dem Uhrwerk. Dieser wurde bei einigen Uhren in Verbindung mit einem Saphirboden beibehalten.
Heute haben viele Uhren einen Saphirglasboden, durch den man das Uhrwerk sehen kann. Dies geschieht zusätzlich zu einem der oben genannten Mechanismen zur Befestigung des Gehäusebodens.
Bovet war eine der ersten Manufakturen, die einen Sichtboden herstellte und bereits in den 1820er Jahren einige ihrer „Chinesischen Uhren“ mit einer Glasscheibe ausstattete, durch die man das Uhrwerk betrachten konnte.
Armbanduhren mit Sichtböden tauchten zum ersten Mal in den 1950er Jahren auf, als Eastern Jeweller and Watchmaker 1952 bemerkte, daß auf der Basler Messe „eine Reihe von Herrenarmbanduhren … mit durchsichtigen Böden ausgestellt wurden, durch die man das fein gearbeitete, mit Steinen besetzte Räderwerk sehen kann.“ Dies fiel mit der Entwicklung des Automatikaufzugs zusammen, und die Kunden waren begierig, diese neue Entwicklung zu sehen und anderen vorzuführen. Eine weitere beliebte Komplikation dieser Zeit war das Mystery Zifferblatt, das ebenfalls transparente Elemente enthielt. Diese Verwendung transparenter Materialien wurde damals als „Skelett“ bezeichnet, obwohl sich dieser Begriff in späteren Jahrzehnten auf durchbrochene Uhrwerke beziehen sollte.
Transparente Gehäuseböden blieben jedoch in den 1950er und 1960er Jahren relativ selten und wurden im allgemeinen nur bei neuartigen Uhrwerken verwendet. Die Bulova Accutron Spaceview hatte beispielsweise ein transparentes Gehäuse, ebenso wie einige frühe Quarzuhren. Das vielleicht bemerkenswerteste transparente Gehäuse war das geformte Kristallgehäuse, das bei der ursprünglichen Corum Golden Bridge im Jahr 1979 verwendet wurde, obwohl der Boden dieses Gehäuses massiv war. Auch frühe Autoquarz-Modelle wurden mit transparenten Gehäusen ausgestattet, darunter die Jean d'Eve Samara und die Seiko AGS Quartz von 1988.
Zu diesem Zeitpunkt waren bereits große Fortschritte bei synthetischem Saphir und gehärtetem Glas erzielt worden. Zuvor hatte man für transparente Gehäuseböden kratzempfindlichen Kunststoff verwendet, doch viele Hersteller waren bereit, mit Glas- und Saphirböden zu experimentieren. Diese Praxis fiel mit dem Wiederaufleben der mechanischen Uhren in den 1990er Jahren und der Entwicklung der Haute Horlogerie zusammen.
Heute verfügen die meisten Luxusuhren über transparente Gehäuseböden. Zu den Ausnahmen gehören Rolex, die nur selten eine Uhr mit einem solchen Boden ausstattet, und Sportmodelle.