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Gold
Moderne Uhr mit Goldgehäuse
© Parmigiani
Edelmetall
Gold (indogermanisch ghel glänzend, gelb) ist das chemische Element mit dem Kürzel «Au» (Aurum – von «Aurora», Morgenröte). Das technische Symbol für Gold, ein Kreis mit einem Punkt in der Mitte, ist identisch mit dem Zeichen der Astronomen für die Sonne.
An Gold, dem wegen seiner Weichheit absolut friedlichen, weil zum Waffenbau ungeeignetem Metall, lernte der Mensch zum ersten Mal die Bearbeitung von Metall, wahrscheinlich schon vor der Steinzeit. Aufgrund seiner Seltenheit und auffallenden Farbe stilisierte er es zum Sinnbild der Sonne, des Lebens und des Glücks. In fast allen Kulturen ist das Wort für Gold entweder von der Farbe Gelb oder direkt von der Bezeichnung für Sonne abgeleitet.
Vorkommen
Gold ist auf der Erde sehr gleichmäßig verteilt die gesamte, 15 Kilometer «dünne» Erdkruste enthält eine durchschnittliche Anreicherung von 3 bis 5 mg pro Tonne. Das macht zusammen etwa 30 Milliarden Tonnen Gold. Ein Viertel davon ist im Meerwasser gelöst. Von dieser unvorstellbaren Menge des Edelmetalls, die aber mangels wirtschaftlicher Gewinnung zum größten Teil unerreichbar bleibt, wurden in den letzten 5000 Jahren lediglich 100.000 Tonnen gewonnen und verarbeitet. Und zwar dort, wo die Konzentration das natürliche Vorkommen um ein Vielfaches übersteigt. Das ergibt, rein rechnerisch, den berühmten Würfel aus purem Gold, 17 Meter lang, 17 Meter breit und 17 Meter hoch. Davon lag lange Zeit die Hälfte als Währungsreserve in den Tresoren der Staatsbanken – mit der anderen Hälfte schmückte und schmückt sich die Menschheit.
Physikalische Daten
Ordnungszahl 79 im periodischen System, Atomgewicht 197, Dichte von 19,32 Gramm pro Kubikzentimeter, sein Atomkern besteht aus 79 Protonen und 118 Neutronen, der (relativ große) Atomdurchmesser beträgt 0,2922 nm.
Der Schmelzpunkt von Gold liegt bei 1063, der Siedepunkt bei 2700 Grad Celsius; es verdampft ab 2790 Grad.
Gold ist das dehnbarste aller Metalle und lässt sich zum feinsten Draht bis 0,003 mm Durchmesser ausziehen und zu Blattgold von nur 0,0001 mm Dicke ausschlagen, so dünn, dass sogar das Licht blaugrün hindurchschimmert. Gold lässt sich auf Oberflächen aufdampfen und vielfältig legieren.
Goldsuche und -abbau
Dort, wo die Geologie im Laufe der Erdgeschichte abbauwürdige Goldkonzentrationen hat entstehen lassen, zog die Aussicht auf schnellen Gewinn auch die Goldgräber magnetisch an. Dem «Goldrush» von 1848 nach Entdeckung der 150 Kilometer langen «Mother Lodge» im kalifornischen Sacramento-Tal folgten Hunderttausende, darunter viele Abenteurer aus Europa. Völkerwanderungen von Glückrittern erlebten im 19. Jahrhundert auch das Yukon-Tal in Alaska. Etliche Täler der Ural-Flüsse und das Tal der Lena in Sibirien sind bedeutende Fundorte für Gold. Australien, Neuguinea, Indien - fast überall hat die Natur an bestimmten Stellen einen Teil ihres Goldschatzes freigegeben. Nicht überall so großzügig wie in Australien, wo ein einziges Goldnugget 236 Kilogramm auf die Waage brachte.
Das weltweit bedeutendste Abbaugebiet ist – allerdings bei sinkender Ausbeute – die Region von Witwatersrand in Südafrika. Der weltweite Abbau und die auf den Markt gelangenden Goldreserven übersteigen gleichzeitig seit Jahren die Nachfrage.
Goldlegierungen
Wegen seiner Weichheit wird Gold im Schmuckbereich fast nie in seiner reinen Form verarbeitet. Klassische Goldlegierungen für Schmuck gehören zu dem Dreistoffsystem Gold-Silber-Kupfer. Diese Zusammensetzungen gibt es auch in natürlichen Vorkommen. Das Farbspekrum der Goldlegierungen reicht von Sattgelb über Hellgrün zu Lachsrosa bis hin zu Silberweiß.
Die Legierungen sind leicht herstellbar und gut zu verarbeiten. Je nach Anforderung werden die gewünschten Legierungseigenschaften durch Zusatz weiterer Metalle beeinflußt. So senken beispielsweise kleinere Zusätze von Zink, Indium, Zinn, Cadmium und Gallium die Schmelztemperaturen und Oberflächenspannung der Metallschmelze, ohne allzu sehr die Farbe zu verändern. Andere Zusätze wie Platin erhöhen zwar die Härte der Metallmischung, verändern jedoch die schöne Farbigkeit des Goldes negativ. Aber nicht nur die zugesetzten Metalle verändern die Goldlegierungen in gewünschter Weise. Ist z.B. eine schöne satte Eigenfarbe erwünscht, so wird man sich im Bereich der sehr edlen Goldlegierungen mit mindestens dreiviertel Massenteile Gold bewegen. Höchste Festigkeit und Härte werden eher bei den blasseren Goldlegierungen mit einem Feingehalt um 585 erreicht, der Grund, weshalb auch dieses Legierungsverhältnis schon lange empirisch gefunden wurde.
Die Bezeichnung „Karat“ für Goldlegierungen leitet sich aus dem alten 12er System ab. Jede Einheit halbiert und stellt so das 24er Teilungssystem dar. Abgekürzt wird die alte Feingehaltsangabe „Karat“ mit „kt“ — im Gegensatz zur ebenfalls als Karat (200 mg) bezeichneten Gewichteinheit für Edelsteine, die zur Unterscheidung international mit „ct“ bezeichnet wird.
24 kt = Feingold mit 1000 Gewichtspromille Gold.
18 kt = eine Legierung mit 750 Gewichtspromille Gold.
14 kt = 583,333 (gerundet auf 585) Gewichtspromille Gold in der Gesamtmischung.
9 kt = 375 Teile
8 kt = 333,333 (gerundet auf 333) Gewichtspromille Gold am Ganzen.
Gold 750
Gold 750 (18 Karat, auch Kronengold genannt) besteht zu 75 % aus Gold sowie aus Silber und/oder Kupfer, oft noch zusammen mit anderen Legierungszusätzen wie Cadmium, Nickel, Palladium, Zink oder Zinn. Es ist in Deutschland das zum Goldschmieden häufigst verwendete Schmuckgold. Es ist gut verarbeitbar und hat eine angenehme, satte Farbe, mit einem Farbbereich von Weiß über Gelb, Rosé, Orange bis Rot. Darüber hinaus ist es anlaufbeständig und erfüllt damit eines der elementarsten Versprechen von Goldschmuck. Es ist praktisch nur noch durch Königswasser angreifbar, ansonsten gegen Säuren resistent.
Die farbliche Bandbreite von 18 karätigem Gold (Beispiele)
Weißgold Gold 75,0 %, Sonstige 25,0 %, Weißgrad YI D1925 16,5 (Premium-Weiß);
Zusatzmetalle Palladium, Nickel
Weißgold Gold 75,0 %, Sonstige 25,0 %, Weißgrad YI D1925 20,0 (Standard-Weiß);
Zusatzmetall Nickel
Grüngold Gold 75,0 %, Silber 25,0 % (blassgelbgrün)
Gelbgold Gold 75,0 %, Silber 12,5 %, Kupfer 12,5 %
Roségold Gold 75,0 %, Silber 9,0 %, Kupfer 16,0 %
Orangegold Gold 75,0 %, Kupferanteil 25,0 %
Rotgold Gold 75,0 %, Silber, 4,5 %, Kupfer
Schmuck aus Gold 750 darf in Deutschland mit dem Feingehaltstempel '750' versehen werden.
Aufgrund der bei ca. einem Fünftel der Bevölkerung verbreiteten Nickelallergie darf Weißgold seit den 1990er Jahren kein Nickel mehr enthalten.
Teile dieses Artikels basieren auf dem Artikel Gold der freien Enzyklopädie Watch-Wiki.org mit Stand vom 9.2.2008; dieser steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. Unter www.watch-wiki.org ist eine Liste der Autoren verfügbar.