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Valjoux 7750
Valjoux 7750
Breitling Chronomat Evolution, COSC-zertifiziert
Sinn 6000 Roségold mit veredeltem Valjoux 7750
Das Valjoux 7750 ist ein bekanntes und weit verbreitetes Chronographenwerk, das von Valjoux (Teil von ETA in der Swatch Group) produziert wird.
Geschichte
Das 7750 ist vom Chronographenwerk Valjoux 7733 mit Handaufzug abgeleitet, das seinerseits vom Venus 188 abstammt, einer Firma, die Valjoux 1966 gekauft hatte. Es wurde von Edmond Capt entworfen (teilweise am Computer, eine Branchenneuheit).
Die 7750 wurde am 1. Juli 1974 auf dem Höhepunkt der Quarzkrise vorgestellt, fünf Jahre nachdem das El Primero von Zenith und das Chronomatic-Konsortium das Rennen um den Bau des ersten automatischen Chronographen gewonnen hatten. Es verkaufte sich anfangs gut (schätzungsweise 100.000 Stück im Jahr 1974), war aber schon im nächsten Jahr zum Scheitern verurteilt. Die Produktion wurde 1975 eingestellt, aber die Nachfrage war so gering, daß die Lieferungen bis in die 1980er Jahre anhielten. Die örtliche Geschäftsleitung behielt die Matrizen und die Ausrüstung, so daß die Produktion 1985 wieder aufgenommen werden konnte, als die Nachfrage nach Automatikuhren wieder anstieg.
Dank der langlebigen und preiswerten Konstruktion und der starken Unterstützung durch die Swatch Group wurde das 7750 zum meistverbreiteten Schweizer Automatik-Chronographenwerk. Seit der Übernahme von Valjoux durch ETA wird das Werk auch ETA 7750 genannt.
Dieses Kaliber wird immer noch produziert und ist wohl das erfolgreichste automatische Chronographenwerk aller Zeiten. Es dient als Basis für mehrere Aufbauten oder Module, darunter auch viele von anderen Herstellern. Aufgrund seiner Genauigkeit und Robustheit kann es auch als Chronometer zertifiziert werden. So läßt beispielsweise der Hersteller Breitling alle seine Uhren, darunter zahlreiche Modelle mit dem Valjoux 7750, durch die COSC zertifizieren.
Diese Uhrwerke werden derzeit als „ETA 7750“ oder „Valjoux 7750“ bezeichnet, aber ETA nennt sie offiziell „7750 Valjoux“, um sie von der Valgranges-Reihe zu unterscheiden. Mit Stand 2019 produziert die ETA die 7750, 7751, 7753 und 7754 sowie die abgeleitete ETA A05-Linie für Tissot und Rado und die größere Valgranges A07-Linie.
Merkmale
Das 7750 ist ein automatisches Chronographwerk mit 25 Lagersteinen, kugelgelagertem Rotor, unidirektionalem Aufzug, 1/8-Sekundenzähler, 30-Minutenzähler, 12-Stundenzähler, einer Unruhfrequenz von 28.800 A/h und einer Gangreserve ca. 44 Stunden.
Die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale der 7750-Familie sind:
- Hilfszifferblätter bei 6:00, 9:00 und 12:00 für die Stunden, die laufende Sekunde und den 30-Minuten-Chronographenzähler
- Konventioneller integrierter, mittig montierter Automatik-Aufzug in einer Richtung (im Gegensatz zum Federhaus-Aufzug der Chronomatic)
- Nockengesteuerte Chronographen-Funktionen mit Hilfe eines „Herzstücks“ (im Gegensatz zum komplexeren Säulenrad-Stil)
-
- Kalenderplatte mit modularen Komponenten
- Hauptplatine mit außermittigem Zentralrad, Sekundenstopp-Hebel und einfacher Biegefeder-Sperrklinke
- Deckplatte mit zusätzlicher Aufzugsbrücke
- Etachron-Regulator und Unruh-Spiralklötzchen
Das ursprüngliche 7750-Uhrwerk hatte 17 Steine; die aktuellen Versionen des 7750 haben jedoch 24 oder 25 Steine. Es wurde sowohl mit 21.600 als auch mit 28.800 Halbschwingungen pro Stunde geliefert, wobei letztere weitaus häufiger anzutreffen sind.
ETA stellt 7750-Uhrwerke in drei Veredelungen her:
- Elaboré
- Top
- Chronomètre
Aufzug | Modell | Jahr | 30-Minuten-Chrono | 12-Stunden-Chrono | Besonderheiten |
---|---|---|---|---|---|
Automatik | 7750 | 1973-aktuell | Ja | Ja | |
7751 | 1986-aktuell | Ja | Ja | Vollkalender mit Zeigerdatum, Mondphase, 24-Stunden-Anzeige | |
7753 | 2002-aktuell | Ja | Ja | Minutenzähler bei der 3 statt bei der 12, Datumswechsel durch Drücker bei der 10 | |
7754 | 2003-aktuell | Ja | Ja | GMT-Funktion auf zusätzlichem 24-Stunden-Zeiger | |
7757 | 1985-2003 | Ja | Ja | Regatta Countdown-Anzeige | |
7758 | 1985-2003 | Ja | Ja | Mondphase | |
Manuell | 7760 | 1985-2005 | Ja | Ja | |
7761 | 1986-1998 | Ja | Nein | ||
7765 | 1983-1998 | Ja | Nein | Datum | |
7768 | 1985-1998 | Ja | Nein | Mondphase |
Uhrwerkfamilie
- Valjoux 7750 (1973-gegenwärtig)
- Valjoux 7750-P1, ohne Chronographenmodul
- Valjoux 7753 (2002-heute), Minutenzähler bei der 3 statt bei der 12, Datumswechsel durch Drücker bei der 10
- Valjoux 7754 (2003-heute), 24-Stunden-Anzeige
- Valjoux 7757 (1985-2003), Regatta-Countdown-Anzeige
- Valjoux 7760 (1985-2005), Handaufzug
- Valjoux 7761 (1986-1998), Handaufzug, ohne Stunden- und Tageszähler
- Valjoux 7765 (1983-1998), Handaufzug, 30-Minuten-Zähler bei der 12, Datumsanzeige
- Valgranges A07, 16,5 linige Variante
- Ebauches
- Alfred Rochat, Chronoswiss (C. 732 oder C. 741, C 741 von Rochat)
- Damasko (Einbau einer Si-Hauptfeder in das 7750)
- Fortis, entwickelt von Paul Gerber, mit einem Wecker und zwei Federn
- Franck Muller FM 7850 CC MB
- IWC Cal. 7922, 79320
- Jacques Etoile (Kal. IV.C4)
- La Joux-Perret (z.B. für Jaquet Droz-Uhren)
- Omega 1155 (17 Lagersteine), 1152/1154/1156/1158/1164 (25 Lagersteine)
- Paul Picot
'Atelier Technikum
' - Revue-Thommen („Airspeed Flyback“)
- Sinn („Flyback“)
- Klone
- Säulenradvarianten
- ETA A08.L01/A08.231 für Longines (Kal. 688, 788)
Beschreibung:
Funktionen:
- Stunde, Minute, kleine Sekunde bei der 9
- 1/8-Sekunden-Zähler, 30-Minutenzähler, 12-Stundenzähler
- Stoppeinrichtung Nockenschaltwerk
- Komplikationen 12-Stundenzähler, Tag Schnellschaltung
Daten:
- 13¼ Linien
- Ø 30,0 mm, H 7,9 mm
- 25 Steine
- 28.800 A/h
- Gangreserve 44h
Produktionszeitraum:
- Seit 1973